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Shownotes:
- Hörerwunsch bzw. Empfehlung durch @Lobster_Johnson (der übrigens auch einen Podcast veröffentlicht: Zombiebunker)
- SPA007 über The Dark Tower
- Film: No Country for Old Men (DVD*)
- Verfilmung: The Road (DVD*)
- Nuklearer Winter
- Der göttliche Funke
- Olympisches Feuer
- ICF
- George Carlin: Saving the Planet
- Tropes: Mama Bear und Papa Wolf
- Feuer als Zivilisationssymbol
- Kannibalismus
- J.R.R. Tolkiens Konzept der Eukatastrophe
- Comic: Kingdom Come (auf Englisch*)
- Palantiri, Saruman, Denethor
- Science Fiction
- Mad Max
- Waterworld (DVD*)
- Trope: The Chosen One
- Comic: “Y: The Last Man” (englisch*)
- Mary Shelley – The Last Man
- (englisch bei Project Guttenberg, auf Papier*)
- Richard Matheson: Ich bin Legende / I am Legend (englisch*, deutsch*)
- Film: I am Legend mit Will Smith (DVD*)
- Zombokalypse
- Film: Minority Report
- William Gibson
- Mikrosoziologie – Makrosoziologie
- Donna Leon
- Todesstrafe
- Immanuel Kant, der kategorische Imperativ
- Film: Der Herr der Ringe (special extended edition)*
- Elijah Wood, Jack Nicholson
- Neil Gaiman: Sandman
- Oxfam
Ohne Daniel gäbe es diese Folge nicht! Wenn Ihr ihm was Gutes tun wollt, klickt auf seinen -Button oder kauft ihm Bücher!
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Ahoi!
Habe die Folge auf der Heimreise von Kopenhagen gehört und musste im Zug einige Male zustimmend nicken!
Schön, dass euch das Buch genauso beschäftigt hat und toll, dass ihr es direkt in einer Sendung verwurstet habt!
Bei mir war es jetzt schon ein paar Jahr her und es war sehr gut, noch einmal in die Handlung einzutauchen.
Mich hat es damals sehr bewegt, aus verschiedenen Gründen. Aber Dank euch hab ich jetzt auch ein paar Ideen mitgenommen. Zum Beispiel war mir damals, warum auch immer, nicht klar, welche Bedeutung denn der Lachs haben könnte. Jetzt macht das natürlich alles total viel Sinn und stimmt mich mit dem Ende etwas versöhnlicher.
Wobei auch ohne diesen Hinweis die Hoffnung da ist.
Auf der einen Seite macht The Road einen ja wirklich fertig, weil es einfach alles so hoffnunglos ist, aber die Gespräche zwischen Vater und Sohn sind einfach unglaublich bewegend. Dass dieses positive Gefühl dann noch über den Tod des Vaters hinaus getragen wird (der Fremde bejaht die Frage ob sie das Feuer tragen), war für mich immer der Aspekt der Hoffnung.
Für mich macht The Road einfach sehr viel richtig, weil das Setting mit seinen Auswirkungen zwar sekundär ist, aber eben entscheidenden Einfluss darauf hat, wie die Hauptpersonen interagieren.
Witzig, dass Daniel auch dieses schizoide Gefühl zwischen wirr und klar zugleich hatte. Mir ging es genauso. McCarthy macht es einem zwar mit der einfachen, fast schon pathologischen Sprache zwar leicht, aber der Kontext fehlt einfach und die sprachlichen Stilmittel, wie wörtliche Rede, tuen da ihr übriges.
Wird aber sicherlich auch so beabsichtigt sein, weil das Buch dadurch noch viel intensiver geworden ist.
Achja, und auch ich hab “Die Welt ohne uns”, ich glaube Daniel meint das, ungelesen im Schrank stehen, weil es mich derzeit noch nicht so gereizt hat 😉
Nach eurem Diskurs und den entwickelten Gedanken würde ich auch sagen, dass es Science Fiction ist. Es gibt da ja so Subgenres wie spekulative Fiktion oder contemporary-fiction, das trifft es sicherlich ganz gut.
Super auch, dass ihr das alles nochmal schön auseinander genommen habt, das hat noch einmal viele gewinnbringende Gedanken zu Tage gefördert.
Allein die normative Ebene, aus der man für sich selbst Handlungsmaxime für den Alltag ableiten kann, sind großartig! Man kann das ja auf ganz einfaches, vernunft- und humanes Verhalten herunter brechen.
Ich werde das Buch bestimmt auch noch einmal zur Hand nehmen. Dank Kürze und Schreibstil lässt es sich ja schnell verschlingen!
Mich hat eigentlich nur ein Buch aus diesem Fiktionsbereich noch so beeindruckt und das war “The Raw Shark Texts” von Steven Hall. Das auch noch einmal eine vorsichtige Empfehlung. Zwar etwas völlig anderes, es geht um Gedächtnisverlust, aber sowohl in Narration als auch Textgestalten bemerkenswert anders. Der Autor ist allerdings auch ein Performancekünstler und damit sollte der Blick vielleicht etwas verschoben sein. Möglicherweise mag man den Plot dann auch etwas naiv finden, aber auch auf jeden Fall außergewöhnlich!
Ich merk schon, ohnen einen Tipp kann ich den Kommentarbereich hier einfach nicht verlassen.
Aber nochmal vielen Dank für diese runde und gelungene Sendung! Wirklich toll! Macht bitte weiter so, weil diese Art von Podcast unter den tausenden Technik- und Netzsendungen extrem wichtig sind!
Hi, schön, dass es Dir gefallen hat.
Danke für das ausführliche Feedback und den neuerlichen Buchtipp!
Und keine Sorge, wir haben nicht vor, in absehbarer Zeit aufzuhören. Als Personen mögen wir ja alte Säcke sein, aber als Podcast sind wir mit 10 Folgen und 6 Monaten ja noch ein junger Springinsfeld :-D!
Vielen Dank nochmal und beste Grüße
Stefan a.k.a. hirnbloggade
Hey!
Vielen Dank für diese Episode! Euer Diskurs über dieses Ende der Welt und dem Prinzip der Hoffnung hat mich sehr berührt!
Danke!
JamesVermont
Danke für das Feedback!
Ja, mich treibt dieses Hoffnungsthema auch um. Und ich mag an solchen Büchern einfach, dass Sie einem so viel zum Thema zu sagen, ohne explizit davon zu handeln.
Beste Grüße
Stefan
Als ihr darüber spracht, dass der Mensch stehts hoffen muss da sich ihm die Zukunft verschließt, und das es nur jene die die Zukuft kennen zusteht alle Hoffnung fahren zu lassen, musste ich sofort an “Replay” von Ken Grimwood denken.
In “Replay” geht es um Jeff Winston, der eines schönen Tages im Jahre 1988 im Alter von 43 Jahren verstirbt, nur um 25 Jahre in der Vergangenheit in seinem jüngeren Körper aufzuwachen. Mit all den Erinnerungen und Erfahrungen seines 43-jährigen Lebens wohlgemerkt.
Der gute Jeff ist nun verdammt immer und immer wieder diese 25 jahre zu durchlaufen, sich stehts immer und imer wieder neue Existenzen aufzubauen, immer und immer wieder zu Lieben und natürlich immer und immer wieder all die Menschen die ihm Wichtig sind zu verlieren.
Ein Großteil des Buches beschäftigt sich dann auch mit der Hoffnungslosigkeit Jeffs, welcher im Angesichts des immer wiederkehrenden, unausweichlichen, ja absoluten Verlust jegliche Hoffnung, jeglichen Sinn im Leben verliert.
Ich kann euch das Buch wirklich nur wärmstens empfehlen.
Es liest sich auch schön schnell weg, ist es doch auch wie “The Road” unter 300 Seiten angesiedelt.
Schade, daß Ihr “Die Straße” nur so eingeengt besprochen habt. Klar, man kann diesen Roman unter dem Genre Science Fiction diskutieren, aber für mich war diese .Endzeitstory nur ein Szenario, um ganz andere Fragen zu klären, z.B.: Wie stark ist der Überlebenstrieb der Menschen? (Immer wieder erstaunlich heftig, wenn man sieht, unter welchen oft grauenhaften und ausweglosen Umständen Menschen versuchen zu (über)leben. Nach meiner Überzeugung kommt da das Tier im Menschen durch, also der reine Trieb, und nicht die Hoffnung, wie von Dir, Stefan, in dieser Sendung immer wieder beschworen. ) Oder: Was bleibt vom Menschen und der menschlichen Würde, wenn nichts mehr bleibt?
Zum Ende des Romans hat mich auch stark die Frage beschäftigt, ob der sterbende Vater den Jungen wirklich in dieser Hölle zurücklassen wird. Ich hätte es fast konsequenter gefunden, wenn er den Jungen erschossen hätte, aber ich hatte auch das Gefühl, soweit wollte McCarthy nicht gehen. Denn bei dieser Frage geht’s ja wirklich ans Eingemachte!
Vermißt habe ich auch eine kritische Betrachtung zur Haltung des Vaters. Keine Rückschau über eine eventuelle Mitschuld an dieser Katastrophe, vielleicht auch nur durch Wegschauen, er beschwört – nach guter, alter, amerikanischer Sitte ? – immer noch, daß sein Sohn und er zu den “Guten” (Wer ist das eigentlich??) gehören. Die Selbstverständlichkeit, mit der er ein Gewehr (es lebe das freie Amerika) dabei hat und es auch einsetzt, ist eine klare Dokumentation des “Gesetz des Stärkeren” und sei es mit Waffengewalt. Wer will in solch einer Hölle wirklich noch weiterleben?
Überhaupt: Frauen kommen in dieser Hölle fast gar nicht mehr vor. Nur am Rande oder sie sind schon vor langer Zeit von der Bühne abgetreten.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich Eure Sendung jetzt ein zweites Mal gehört. Das Buch und auch die von Euch besprochenen Elemente erinnern sehr stark an ein Gedicht von Günter Eich, dass er während seiner Kriegsgefangenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben hat, und dass ich mir hier erlaube in voller Gänze zu zitieren:
Inventur
Günter Eich
Dies ist meine Mütze,
dies ist mein Mantel,
hier mein Rasierzeug
im Beutel aus Leinen.
Konservenbüchse:
Mein Teller, mein Becher,
ich hab in das Weißblech
den Namen geritzt.
Geritzt hier mit diesem
kostbaren Nagel,
den vor begehrlichen
Augen ich berge.
Im Brotbeutel sind
ein Paar wollene Socken
und einiges, was ich
niemand verrate,
so dient es als Kissen
nachts meinem Kopf.
Die Pappe hier liegt
zwischen mir und der Erde.
Die Bleistiftmine
lieb ich am meisten:
Tags schreibt sie mir Verse,
die nachts ich erdacht.
Dies ist mein Notizbuch,
dies meine Zeltbahn,
dies ist mein Handtuch,
dies ist mein Zwirn.
Ahm… ich komme mir gerade wie ein Nekromant vor, aber auch hier hätte ich noch was beizutragen:
Als einer der Ursprünge der Science Fiction wird ja auch der utopische Roman (also allen voran “Utopia” von Thomas Morus) angesehen. Wäre dann nicht also weniger der Fokus auf Technologie, als viel mehr auf die Frage zu legen, wie der Mensch/die Menschheit sich aus bestimmten Ereignis heraus entwickelt. (Dadurch hätt eman sich eure ganzen Überlegungen am Ende zur Zuordnung zur Science Fiction von The Road zumindest ein wenig einsparen können.)
Ich habe das Buch Ende Dezember 2020 gelesen und ich konnte ihm nichts abgewinnen. Diese Einfachheit des Textes hat sich vor mir wie eine Art Barriere aufgebaut, durch die es mir schwerfiel weiterzulesen. Das mag daran gelegen haben, dass ich das Buch in deutscher Übersetzung las. Ich weiß nicht, ob sich der gleiche Effekt eingestellt hätte, wenn ich es auf Englisch gelesen hätte.
Ohne eure Besprechung in dieser Folge hätte ich mir wohl keine weiteren Gedanken über die Inhalte des Textes gemacht, weil ich durch dessen Form zu stark abgestoßen gewesen wäre.
In milderer Form hatte sich bei mir vorher ein ähnlicher Effekt eingestellt bei „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, was ich für die Schule lesen musste. Allerdings habe ich es bei diesem Buch geschafft, es insgesamt drei Mal innerhalb des Schuljahres zu lesen.