Shownotes:
- “Historische” Romane (gute und schlechte, unsortiert):
- Iny Lorentz: Die Wanderhure*
- Noah Gordon: Der Medicus*
- Bernard Cornwell:
- Die Artus-Chroniken. Erster Band: Der Winterkönig (engl.*, deutsch*)
- Die Uhtred-Saga. Erster Band: Das letzte Königreich (engl.*, deutsch*)
- Rebecca Gablé: Die Waringham-Reihe. Erster Band: Das Lächeln der Fortuna*
- Arthur Conan Doyle: Sherlock Holmes
- Franziskaner
- Benediktiner
- Dominikaner
- Hildegard von Bingen
- Verfilmung: Der Name der Rose (DVD*)
- Das Hohelied
- Semiotik
- Armutsstreit
- Michael Cesena
- Bernard Gui
- Turmbau zu Babel
- Fra Dolcino
- Aristoteles
- Pythagoras und die Bohnen: Vorgedacht: Pythagoras – Seelenleben und Vorgedacht: Bohneninterlude
- Renaissance
- Thomas von Aquin
- Augustinus
- Semiotische Vorläufer im Mittelalter: William von Ockham
- Universalienproblem, Signifikant (Name), Signifikat (Rose)
- Wikileaks
- Hackerethik
- Diskussion um die Rechtslage um Mein Kampf | SPA012 über Stephen Fry: Making History
- Project Gutenberg: www.gutenberg.org
- Serdar Somuncu: Auf Lesereise mit Adolf*
- Streisand-Effekt
- Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg
- Herrschaftswissen
- Umberto Eco und Jean-Claude Carrière: Die große Zukunft des Buches*
- Cyrano der Bergerac | Verfilmung von 1990 mit Gérard Depardieu (DVD*)
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Sehr schöne Folge, vielen Dank!
Was mir beim Hören wieder eingefallen ist, ist dass Eco ja neben Romanen und wissenschaftlichen Texten auch Glossen schreibt (wo nehmen diese Menschen eigentlich die Zeit her?). Dann ist es zumindest nicht unbedingt verwunderlich, dass er auch komische Sequenzen schreiben kann.
Ansonsten hat es mich echt angefixt, bald die Sherlock Holmes-Folge anzugehen…
Sehr schöne Folge zu einem fantastischen Roman, die an vielen Stellen neue Blickwinkel eröffnet hat.
Dennoch haben ein paar Sachen gefehlt, die meiner Meinung nach insbesondere für den philosophisch interessierten Zuhörer relativ elementar sind. William heißt zum Beispiel deshalb William, weil William von Ockham nicht nur – wie im Buch erwähnt wird – sein Lehrmeister, sondern mehr oder weniger mit ihm identisch ist. Die Biographien von Ockham und Baskerville weisen diverse Deckungen auf, bis hin zur Verbindung zu Michael von Cesena.
Auch Okchams Philosophie, die ihr am Rande gestreift habt, kommt im Roman sehr stark zum Tragen. Wann immer William Aufschluss über seine Ideen und Denkweisen gibt, handelt es sich um reinblütige Ockham-Zusammenfassungen. Von den drei Arten der Supposition, über die von euch angerissene Zeichentheorie (Ding>Vorstellung>Laut>Schrift), bis zu dem, was wir heute als Occam’s Razor kennen (etwa “drücke nichts durch vieles aus, was sich auch durch weniger sagen lässt”), ist so ziemlich alles dabei, was der gute Ockham in ontologischen Belangen von sich gegeben hat.
Das wollte ich nur anfügen, weil es mir im Bezug auf den Roman und seine Verbindung zur echten Welt wichtig erschien.
Gruß,
Niklas
(“Philosophiestudent im Endstadium”)
Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, aber leider kam kein Hinweis darauf, das Jorge von Burgos natürlich eine Anspielung auf Jorge Luis Borges ist, der selbst ein legendärer Bücherwurm war und dessen berühmteste Erzählung “Die Bibliothek von Babel” (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Bibliothek_von_Babel) auch die Bibliothek des Klosters inspirierte. Ach ja, und Borges war auch blind.
Faszinierend finde ich an “Der Name der Rose” vor allem, dass er gleichzeitig ein Massenpublikum erreichte und wissenschaftlich stark diskutiert wurde – es ist immer große Kunst, Literatur zu schaffen, die man auf vielen Ebenen lesen kann und die für viele verschiedene Leser funktioniert.
Ich habe den Roman damals so mit 15 Jahren gelesen und echt geglaubt, das Ganze basiere auf einer mittelalterlichen Handschrift, die Eco irgendwo gefunden hat 🙂